Vorweg, hier kommt kein spektakulärer Bericht von einem Urlaub im Bürgerkriegsgebiet oder vergleichbarem – es geht nur um einen Kurztrip nach Italien, zu einem Zeitpunkt als die Bundesregierung wegen Corona noch eine Reisewarnung für Italien ausgesprochen hatte:

Die Bedeutung einer Reisewarnung findet man hinter diesem Link:

https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/reisenwarnung-europa/2337860

Warum Urlaub machen in einem Land mit Reisewarnung?

Warum macht man dann Urlaub in einem Land, für das eine Reisewarnung ausgesprochen wurde?

Den Flug nach Rom hatte ich schon im letzten Jahr und lange vor Corona gebucht – mir wurden Karten für das Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft 2020 zugeteilt. Geplant waren dazu ein paar Tage Neapel und Pompeji, damit sich das ganze auch lohnt bzw. weil mich insbesondere Pompeji schon lange interessiert. Nachdem die Hotels während der EM dort vermutlich eher teurer werden, hatte ich sie aus Kostenersparnisgründen schon lange und nicht stornierbar gebucht. Was soll mir schon bei einem Eröffnungsspiel einer Fußball-Europameisterschaft dazwischen kommen?

Ein knappes Jahr später haben wir die Antwort: Mir nichts, aber der Fußball-EM ist Corona dazwischen gekommen. Ehrlich gesagt hatte ich mir die letzten Monate während Corona keinerlei Gedanken mehr um den Flug gemacht: War während Corona und den schrecklichen Bildern aus Italien ohnehin klar, dass der Trip ins Wasser und der Flug höchstwahrscheinlich ausfällt – um die Flugkostenerstattung würde ich mich später kümmern.

Auf mein Geld bzw. meinen Gutschein vom (wegen Corona) ausgefallenen Trip nach Spanien zum Länderspiel im März warte ich ja auch noch heute, die Fluggesellschaften haben genug zu tun.

Rund 10 Tage vor der Reise dann die Meldung, dass Italien sich wieder für Touristen ab dem 03. Juni öffnet – und unser Land verkündete, die Reisewarnung zum 15. Juni aufzuheben. Der Trip sollte vom 10. – 15. Juni gehen, die Flüge sollten stattfinden, eine Einreise wäre legal möglich.

Würde ich Pompeji und Rom jemals wieder so leer bekommen? Vermutlich nicht und so wurde der Entschluss gefasst: Es wird geflogen.

Der Abflug am Münchner Flughafen, 10. Juni 2020

Es hatte schon etwas gespentisches, wenn am frühen morgen von sämtlichen Lufthansa-Schaltern am Terminal 2 ganze zwei besetzt sind und von den vier Anzeigetafeln gerade einmal eine nicht einmal ganz beschriftet ist, um die Flüge des Tages anzuzeigen. Es ging alles inklusive der neuen Sicherheitskontrolle (Flüssigkeiten etc. können im Koffer bleiben) sehr fix, nach dem Sicherheitsbereich hatten nur sehr wenige Geschäfte geöffnet – ansonsten alles beim alten, abgesehen davon dass durchgehend eine Mundmaske zu tragen war – wie auch am Flug.

Die Ankunft in Rom-Fiumicino & der Mietwagen

Auch hier natürlich sehr wenig los, die einzige besonderheit war ein Scanner für Körperwärme, bei dem das Fieber gemessen wurde – dies sollte die nächsten Tage noch unzählige male geschehen. Der über check24 gebuchte Mietwagen – für Italien und insbesondere Neapel mit den engen Gassen hatte ich entgegen meiner Vorliebe für dicke Autos das kleinstmögliche Model gebucht – war bereit, in der gesamten Mietwagenstation am Flughafen Rom-Fiumicino war genau ein Kunde vor mir – und für 85,- Euro (insgesamt, nicht je Tag) war ein kleiner Opel mit Klimaanlage und Navi für die nächsten fünf Tage der meinige.

Die etwas mehr als 200 Kilometer von Rom nach Neapel kann man auch mit einem Bus direkt vom Flughafen oder mit dem Zug von Rom Termini (das ist der Hauptbahnhof) aus ganz locker bestreiten, aber da man für Herculaneum, Pompeji und den Vesuv ohnehin ein Auto benötigt und ich auch nicht die große Lust auf öffentliche Verkehrsmittel in Italien zur Corona-Zeit hatte, erschien es mir sinnvoll bereits ab dem Flughafen Rom der direkt an der Autobahn liegt ein Leihauto zu nehmen – für den Preis sowieso.

Teil II – Napoli, Herculaneum, Pompeji – folgt

Teil II – Neapel, Herculaneum, Vesuv

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