TV Aiglsbach – TSV 1860 München am 20.08.2019, 1:11

Schlag auf Schlag ging bzw. geht es im Bayerischen Toto-Pokal: Gerade einmal 12 Tage nach dem Spiel in der ersten Runde bei FT Schweinfurt musste der Löwe schon in Aiglsbach antreten:

Ich gebe zu, ich hatte den Ernst der Lage etwas unterschätzt: Aktuell kümmere ich mich um Tickets für die EM 2020, diverse Konzerte, Länderspiele und Löwen-Auswärtsspiele wollen vernünftig geplant werden (so oft werde ich die Bahncard 100 Probe nicht haben) – da ist mir das Pokalspiel von 1860 in Aiglsbach irgendwie durchgerutscht und als ich dann zwei Tage vor dem Spiel mich umgeschaut habe, habe ich festgestellt dass das Spiel schon ausverkauft war, bevor der Vorverkauf überhaupt losgegangen ist:

Ausverkauft statt Vorverkauf bei Aiglsbach vs TSV 1860

Nachdem es „ausverkauft“ meiner Meinung nach nicht gibt, war ohnehin klar dass ich mich – mangels Zuganbindung wieder mal mit dem Auto – auf den Weg nach Aiglsbach machen würde, trotzdem war ich beruhigt als am Spieltag über den ehemaligen WBS-Sponsor Wolfgang Leuschner noch eine Karte hereinflatterte. Herzlichen Dank an dieser Stelle noch einmal.

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Zusammen mit einem Pressevertreter ging es bei strömendem Regen über die Autobahn in das Dorf, welches sich mit Pokalspielen gegen höherklassigere Gegner bestens auskennt:

So hat Aiglsbach in der Saison 2016/17 Jahn Regensburg aus dem Pokal gekegelt (Markus Ziereis traf damals noch für den Jahn) und erst gegen Wacker Burghausen war Endstation.

Man kann vor der Top-Organisation in Aiglsbach nur den imaginären Hut ziehen: zuerst einmal ist absolut lobend zu erwähnen, dass quasi vor fast jedem Hof jemand stand, der den Gästen das Parken auf seinem Gelände gestattete – und das zum Nulltarif. Ansonsten stand überall jemand von der Feuerwehr im strömenden Regen und verteilte die Autos auf die umliegenden Höfe, Wiesn & Äcker – auch das zum Nulltarif.

Einlass, Bewirtung – all das war bestens geregelt und in der Kürze der Zeit war aus Paletten sogar noch eine Tribüne errichtet worden – allererste Sahne. Soweit ich das mitbekommen habe, hat dann auch noch jeder suchende Löwenfan einen Aiglsbacher gefunden, der eine Karte über hatte, so dass letztlich wohl alle im Stadion gewesen sein dürften die hinein wollten.

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Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt, für den aber das äußerst sympathische Aiglsbach nichts kann: leider ist es eine Auflage vom BFV, dass es für die Gäste einen abgesperrten Extra-Block & extra Eingang geben muss – wie in Schweinfurt auch schon: Absolut sinnfrei, weil ohnehin die Mehrheit im Stadion den Löwen die Daumen drückt und bei solchen Spielen sind keinerlei Ausschreitungen oder ähnliches zu erwarten – das macht den „Volksfestcharakter“ solcher Veranstaltungen dann leider doch etwas kaputt.

Wir hatten Karten für den allgemeinen Bereich und trafen dort etliche Bekannte: Los ging es eigentlich schon vor dem Stadion, wo uns Löwen-Legende Karsten Wettberg fragte, ob wir den Sascha Färber gesehen hatten. Im Stadion lief uns dann als erstes Allesfahrer Franz Hell in die Arme, mit dem wir sicherlich eine halbe Stunde plauderten: Der Franz und ich mögen zwar inzwischen unterschiedliche Ansichten haben, welcher Weg für 1860 der richtige ist, aber darum ging es keine Sekunde:

wir schwelgten in Erinnerungen von gemeinsamen Fahrten wie zur Euro 2004 drei Tage lang mit dem Auto nach Portugal – und dann kam auch noch Dr. Schummer vorbei: ein freundliches gegenseitiges „Servus“ und dann ging es auch schon auf die Paletten-Tribüne, wo wir direkt neben dem OBu landeten – er steuerte damals nicht nur das Auto die 2500 Kilometer über Andorra nach Portugal oder die 1600 Kilometer zum UI-Cup-Spiel in Newcastle – mit ihm bin ich schon vor 25 Jahren unzählige Spiele gefahren, so dass es immer viel zu reden gibt.

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Anpfiff – es regnete immer noch – und der Aiglsbacher Fan-Block hinter dem Tor machte Stimmung und lies sich diese auch nicht davon verderben, dass nach sieben bzw. siebzehn Minuten mit dem 0:1 und 0:2 schon alles gelaufen war:

Die Jungs feierten ihre Mannschaft und hatten Non-Stop einen Heiden-Spaß und konnten mit ihren nicht ganz jugendfreien Beschimpfungen in Richtung FC Bayern sogar ein paar Löwenfans zum mitmachen animieren – Stimmungsblock oder Stimmung von Seiten 1860 war nicht vorhanden, zu sehr hatte das ganze einfach Volksfest- bzw. Testspielcharakter.

Wenn es nicht quasi Non-Stop geregnet hätte, wäre es ein perfekter Ausflug gewesen: Pizza & Grillfleisch, locker in die nächste Runde, gute Gespräche, nette Leute und ein Fanblock der Aiglsbacher der zum Schluß „Gegen Sechzig kann man mal verlieren“ skandierte und auf´s eigene Team zu Recht stolz war – durchnässt aber zufrieden machten wir uns auf den Heimweg, bei dem ich meinem Mitfahrer noch die Tank-App Bertha vorstellte:

 

https://www.bertha.app/

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Berha ist Klasse: so zeigte sie uns z.B., dass der Liter Super an der Raststätte Holledau 1,679 kostete, sieben Kilometer weiter am Rasthof Schweitenkirchen hingegen 1,429 – bei 25 Cent je Liter fahr ich doch gerne mal einen Kilometer von der Autobahn runter.

Fazit: Es ist noch ein weiter Weg bis zum UEFA Europa-League-Finale, aber wir waren von Schweinfurt an dabei und sind jetzt wieder einen Schritt weiter.

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Statistik:

Zuschauer: 2400, darunter sicherlich 1500 die dem schwarzen Löwen die Daumen gedrückt haben

TV Aiglsbach: A. Schmidt, Greth (80. Meier), F. Schweiger, A. Schweiger, Schmidbauer, Blattner, Rasch, Belousow (61. Ziegler), Ehrenreich, Gröber, M. Schmidt
TSV 1860: Hiller – Willsch, Erdmann, Berzel (78. Weber), Klassen – Böhnlein (74. Gebhart), Seferings, Dressel, Greilinger (58. Niemann) – Lex, Ziereis

Tore: 0:1 Ziereis (7.), 0:2 Lex (17.), 0:3 Ziereis (32.), 0:4 Greilinger (48.), 0:5 Greilinger (55.), 1:5 Ziegler (66.), 1:6 Berzel (68.), 1:7 Seferings (74.), 1:8 Ziereis (75.), 1:9 Gebhart (84.), 1:10 Gebhart (86.), 1:11 Lex (89.)

Gelbe Karten: Erdmann (18.), Berzel (70.) – Ehrenreich (37.), Gröber (57.)
Schiedsrichter: Tobias Wittmann (Wendelskirchen)

Stephan Tempel

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