TSV Dachau 1865 – TSV 1860 München, am 03.09.2019, 5:6 n.E.

Bei Spielen in den ersten Runden im Totopokal ist üblicherweise die spannendste Frage im Vorfeld „wie komme ich an Karten“ und „wie ist das kulinarische Angebot“ – die Ergebnisse aus Schweinfurt (6:1) und Aiglsbach (11:1) unterstützen diese These.

Dachau sollte hier eigentlich keine Ausnahme sein: Bereits in der Vorbereitung trafen beide Teams aufeinander und der TSV 1860 gewann locker mit 5:1.

Da es in Dachau kein Flutlicht gibt war bereits um 17:30 Uhr Anpfiff und so ging es zeitig vor dem einsetzen des Münchner Berufsverkehr via Auto zum Stadion an der Jahnstraße.

Das dortige starke Polizeiaufgebot erinnerte mich eher an das Hassderby Kaiserslautern – Waldhof Mannheim zwei Tage zuvor, nachdem es sich jedoch fast ausschließlich um sehr, sehr junge Bereitschaftspolizisten handelte gehe ich einfach davon aus, dass die Ausbildungsstätte der BePo Dachau dieses Spiel für eine realitätsnahe Übung benutzt hat.

.

[vc_media_grid element_width=“6″ grid_id=“vc_gid:1567578361313-338e056b-2d62-0″ include=“935,936″]

Vorab gab es zwar Karten in unterschiedlichen Farben für unterschiedliche Blöcke, allerdings hatte man in Dachau scheinbar im Vorfeld begriffen dass ein abgesperrter Gästeblock bei einem Spiel bei dem 80-90% den Gästen -in dem Fall dem TSV 1860 –  die Daumen drücken eher sinnlos ist und so war eine Blocktrennung nicht erkennbar -die rund 2500 Zuschauer mit einem Löwenanteil von sicherlich 80% standen bunt gemischt um´s Spielfeld.

Zufälligerweise erwischten wir einen Platz in der Nähe von Robert Reisinger und Hans Sitzberger – und es war durchaus interessant zu sehen, wieviele Menschen im Laufe des Spieles bei den beiden vorbeikamen, um ihnen kurz die Hand zu schütteln, sich für den aktuellen Kurs zu bedanken oder um den beiden ein Getränk zu spendieren. Ein Präsident zum anfassen und diskutieren – kritische Beiträge konnten wir nicht vernehmen.

Krasses Detail am Rande: Obwohl Reisinger persönlich anwesend war, brannte keinerlei Pyro.

[vc_media_grid grid_id=“vc_gid:1567578361315-a334fc65-3504-9″ include=“938,939,940″]

Leider brannten auch die Löwen auf dem Rasen nicht gerade ein Feuerwerk ab und während wir mit einem Auge auf´s Spielfeld gerichtet über den viel zu frühen Tod unseres Freundes Leo und die anstehende Beerdigung redeten oder in gemeinsamen alten Geschichten aus über 25 Jahren schwelgten, passierte auf dem Rasen irgendwie wenig bis nichts. „Steht´s immer noch tatsächlich 0:0“ war die häufigste Frage die bis zum Abpfiff nur mit einem Wort beantwortet werden konnte: „Ja“.

Eine Verlängerung war hier nicht vorgesehen und so kam es zum Elfmeterschießen im Pokal in Dachau: sechs Löwen und fünf Dachauer trafen jeweils souverän, bevor dank eines Dachauer Elfmeters der weit über dem Tor in der bereits einsetzenden Dämmerung verschwand der Alptraum endlich vorbei war und und wir uns der Fortsetzung der Gespräche widmen konnten.

Erst eine gute Stunde nach Abpfiff verlies ich den Ort des Geschehens, dem Europa-Leauge-Finale 2022 sind wir wieder einen Schritt näher gekommen, aber es ist noch ein weiter Weg – der um ein Haar beinahe im S-Bahn-Bereich München schon geendet hätte.

Stephan Tempel

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein