Die Kampagne #VEREINenStattSpalten wurde ja bereits vor einigen Wochen auf der Mitgliederversammlungdes TSV 1860 vorgestellt und ich habe diese Aktion von Anfang an unterstützt: Vor allem die ersten Tage nach der Präsidentenwahl bei 1860 habe ich den Hashtag #VEREINenStattSpalten etliche male unter diverse Beleidigungen gesetzt – unabhängig davon, ob unser Investor oder unser Präsident beleidigt worden ist:

Beide Seiten – traurig dass man bei einem Verein überhaupt von verschiedenen Seiten sprechen bzw. schreiben muss – schenken sich bei Diskussionen im Internet hier meiner Meinung nach nicht viel.

Jetzt hat unser geliebter Verein am gestrigen Tag die Kampagne auf der offiziellen Homepage vorgestellt:

#VEREINenStattSpalten auf der offiziellen Homepage des TSV 1860 München

und ich habe mich beim lesen nur eines gefragt: Ernsthaft?

So ist da unter anderem zu lesen:

Auf eindeutig justiziables oder heftiges Fehlverhalten werden wir zukünftig reagieren, dies versuchen zu unterbinden und wenn nötig im Einzelfall durch die Staatsanwaltschaft strafrechtlich verfolgen lassen. Dies gilt ausdrücklich auch im Falle von Verunglimpfungen gegenüber Vertretern des Mehrheitsgesellschafters und der KGaA

Sprechen wir hier von dem Mehrheitsgesellschafter, der in einem Interview mit der Abendzeitung erst vor einer Woche behauptet hat, dass das 1860-Präsidium aus „Rassisten“ besteht?

Ismaik: 1860-Bosse sind Rassisten

Wie reagiert unser Verein, der TSV 1860 darauf? Wie wurde und wird versucht dies zu unterbinden? Ist die Staatsanwaltschaft schon eingeschaltet worden?

Es ist ja sowieso besonders „witzig“, dass man sich bei der HAM International Limited bis jetzt noch nicht dazu durchringen konnte, die Aktion zu unterstützen – oder wie ist der folgende Text zu verstehen?

und hoffen, dass auch Vertreter der HAM International Limited und der TSV 1860 Merchandising GmbH sich diesem Projekt anschließen.

Schön zu lesen ist jedoch, dass

Die Vereinsgremien begrüßen, das auch die Geschäftsführer Michael Scharold und Günther Gorenzel der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA diese Aktion unterstützen

Aber auch hier frage ich mich: Ernsthaft? Spontan ist mir da nämlich ein Blog eingefallen, der was einseitige Berichterstattung und unzählige Beleidigungen / strafrechtlich relevante Inhalte in seinen Kommentarspalten zulässt, wohl einsame Spitze sein dürfte – ich denke jeder weiß, welche Seite gemeint ist.

Ich gestehe: ich war nach der Mitgliederversammlung nie mehr auf der betreffenden Seite – und wenn ich davor schon draufgeschaut habe, dann immer über die App „Feedly„:

Diese hat den Vorteil, dass man den Blog werbefrei lesen kann, reißerische Artikel somit nicht noch mehr Werbeeinahmen generieren können – und die Kommentarspalte ist auch ausgeblendet. Ein Traum.

Ich hatte kurzfristig die naive Hoffnung, dass es dort nach der Wahl besser geworden ist – oder sich der Blogbetreiber und die Moderatoren ihrer Verantwortung bewusst geworden sind, was einen gepflegten Umgangston miteinander angeht, bin aber schnell eines besseren belehrt worden:

Auf folgende Schmankerl aus der Kommentarspalte bin ich innerhalb von kürzester Zeit gestolpert, zum Teil waren diese schon einen Tag online ohne gelöscht zu werden:

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Es dürfte unstrittig sein, dass es in den weiten des World Wide Web kein Medium gibt welches sich mit dem TSV 1860 beschäftigt, in dem solch ein Umgangston herrscht, Beleidigungen am laufenden Band mindestens geduldet, wenn nicht sogar durch die tendenziöse & reißerische Berichterstattung befeuert werden.

Wie kann es sein, dass dieses Medium nicht nur weiterhin Akkreditierungen von der TSV 1860 KGaA, sondern auch ständig als erster die Informationen aus dem innersten Zirkel erhält?

Wurden hier schon Gespräche geführt? Gab es Abmahnungen? Oder ist das für die Verantwortlichen des TSV 1860 ein normaler Ton? Für mich war der schon vor #VEREINenStattSpalten indiskutabel.

Eines muss man dem Blog lassen: Obwohl dort wirklich jede Kleinigkeit der Löwen oder der Lokalrivalen erwähnt wird, hat man #VEREINenStattSpalten nach der Veröffentlichung auf der offiziellen Vereinshomepage totgeschwiegen – das ist wenigstens Konsequent (sollte es davor schon veröffentlicht worden sein, ziehe ich das hiermit zurück – ich bin halt nicht regelmäßig auf der Seite und habe es zumindest jetzt nicht gefunden).

Wenn es den Verantwortlichen der KGaA mit #VEREINenStattSpalten jedoch ernst wäre, dan würde man mit dem Blogger mal ein ernstes Wörtchen reden, sowohl was Berichterstattung als auch Kommentarspalten angeht und im Wiederholungsfalle ggf. die Akkreditierung entziehen.

Ich persönlich habe jedoch den Eindruck, dass so manchem Verantwortlichen dort der Anti-EV-Kurs des Bloggers gerade recht kommt.

Bitteschön, aber dann spart euch auch eure Unterschrift unter #VEREINenStattSpalten. Oder – was noch besser wäre – kümmert euch aktiv darum, dass #VEREINenStattSpalten mehr als eine nette Idee ist – zum Wohle des schwarzen Löwen.

Stephan Tempel

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