Die Geschichte von Thomas und mir zur WSOP bzw. Pokern in Las Vegas ist ja eigentlich eher eine zufällige: ist diese doch viele Jahre terminlich immer mit der APP-Konferenz (Association of Professional Piercers) in Las Vegas zusammen gefallen: 2013 war dies das erste mal der Fall, wir spielten ein Daily-Deepstack-Tournament das als Sidevent der WSOP stattfindet, hatten – oh Wunder – keinen Erfolg, waren aber von dem Spiel und vor allem der Atmosphäre in der WSOP-Arena infiziert – wir hatten Blut geleckt.

Seit dem waren wir jedes Jahr in Las Vegas zur WSOP – meist in Verbindung mit der APP – und da wir unser Spiel stetig verbessert haben, gab es auch jedes Jahr einen oder mehrere Cashes.

2019 wollten wir dann trotzdem nicht mehr nach Las Vegas: 20 Flüge über den großen Teich nach Amerika und insgesamt ein halbes Jahr Las Vegas ist genug habe ich mir geschworen – außerdem ist es ja auch hochgradig schwachsinnig, im Hochsommer um den halben Erdball zu fliegen, damit man in der Wüste landet und dort dann in einem unterkühlten klimatisiertem Raum zu pokern – von der CO2-Bilanz reden wir da noch gar nicht…

…und dann verkündete Slayer ihre endgültige Abschiedstour, announcierte Konzerte in einem Land in dem ich noch nie (bzw. bis dato nur umgestiegen) war, das ganze würde sich auch noch wunderbar mit meinem Kindheitstraum „Niagara-Fälle“ und der fünfzigsten WSOP verbinden lassen… hm…

…ne halbe Million Lufthansa-Meilen schlummerte auch noch friedlich auf meinem Meilenkonto vor sich hin und bevor die schlecht werden… kurz und knapp: ich stellte mir ´ne ganz nette Tour zusammen:

Niagara-Fälle
Slayer in Ottawa
50. WSOP in Las Vegas

Über Las Vegas bzw. Pokern in Las Vegas und das Niveau dort habe ich ja im letzten Jahr schon ausführlich berichtet, wen meine Gedanken und Eindrücke dazu interessieren – einfach dem Link folgen:

Las Vegas 2018 / WSOP 2018 / World Series of Poker

Durch verschiedene gute Rabatt-Aktionen sollte ich dieses mal in drei Hotels unterkommen:

Dem Vdara Las Vegas – hier gab es eine nette Promo-Aktion für Fans der Las Vegas Golden Knights, die ich im Internet gefunden habe. Hier habe ich schon öfters gewohnt, eigentlich ein sehr schönes Hotel – alllerdings ist Vorsicht geboten, wenn ihr ein Mietauto für Las Vegas nehmt: das Vdara verlangt satte 30,- Dollar die Nacht Parkgebühren. Autsch.

[vc_video link=“https://www.youtube.com/watch?v=hnDOHD2IOzY“ title=“Vdara Studio Suite Las Vegas“]

Mein All-Time-Favorit, das Wynn Las Vegas. Wie hier die Preise gemacht werden, ist mir nicht so ganz klar: manchmal kosten die Zimmer rund 200,- Dollar die Nacht, dann können es ind er Woche drauf (ohne Messen oder ähnliches) auch mal 500,- Dollar sein – es war ja von den Baukosten her mal das teuerste Hotel der Welt.

Ich bin vor etlichen Jahren mal Mitglied im Wynn-Red-Card-Club geworden (kostet nichts) und bekomme jetzt immer mal wieder Angebote für 109,- Dollar die Nacht je Zimmer – und die Parkgebühren dort haben sie inzwischen auch wieder abgeschafft. Das Wynn liegt eine gute Meile nördlich vom Bellagio (für mich das Zentrum von Las Vegas), ist aber in meinen Augen ganz klar das schönste Hotel und mit dem besten Service in Las Vegas. Wenn man hier günstig unterkommen kann – zugreifen.

[vc_video link=“https://www.youtube.com/watch?v=wSqmr3vOiCo“ title=“Wynn Deluxe Panoramic Corner King Room Las Vegas“]

Das Paris Hotel Las Vegas sollte die Unterkunft für die letzten Tage sein – das Hotel hat mir in meiner Sammlung großer Las Vegas Hotels noch gefehlt. Es liegt sehr zentral, eigentlich in der Mitte vom Las Vegas Boulevard genau gegenüber vom Bellagio – ist aber in meinen Augen nicht wirklich zu empfehlen: Die Zimmer sind eher alt und abgewohnt und auch nicht besonders schön – lediglich der Pool gibt ein paar Pluspunkte: direkt unter´m Eifelturm in Las Vegas am Pool zu liegen hat durchaus etwas und im Zimmer ist man ja ohnehin meistens nur zum schlafen – aber es gibt einfach deutlich bessere bzw. schönere Hotels in Las Vegas.

[vc_video link=“https://www.youtube.com/watch?v=sPOoC_zDSdE“ title=“Paris Las Vegas Burgundy Room“]
[vc_text_separator title=“Big 50 – Jubiläumsturnier zur 50. WSOP (World Series of Poker) in Las Vegas“]

Ich hatte mir vor allem das „Big50 Jubiläumsturnier“ ausgesucht: 550,- Dollar Buy-In, 50 000 Chips Startingstack, 50 Minuten Level-Zeit, 5 Millionen garantiert. Das lockte natürlich die Pokerspieler in Massen an und sprengte dann doch ein paar mal die riesigen Kapazitäten der WSOP: Sagenhafte 28371 Entries verteilten sich auf die vier Flights, wobei je ein Re-Entry erlaubt war – verschiedene Spieler waren es „nur“ 17970.

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen:

Knapp Achtzehntausend Menschen, die an einem Pokerturnier teilnehmen – komplett Irre.

Dementsprechend mussten die Daily-Deepstack-Turniere und Satellites an diesen Tagen fast ausnahmslos abgesagt werden – meiner Meinung nach nur zu verständlich.

Was ich nicht verstanden habe, ist das Gejammer vieler Pokerspieler: Eine Woche vor der WSOP öffnet im Rio-Hotel die Registration und hat an dann rund um die Uhr geöffnet. Ich habe mir zum Beispiel – wie im Vorjahr beim Colossus – meine Tickets nach der Landung gegen Mitternacht geholt und musste genau 15 Minuten anstehen.

Aber nein, da kommen ein paar tausend Pokerspieler zum größten Live-Pokerturnier das es jemals gab gleichzeitg eine halbe Stunde vor Turnierbeginn und wundern sich dann (und mosern in den solzialen Netzwerken) dass noch ein paar tausend andere die gleiche Idee hatten. Deppen!

…oder sie fliegen aus dem Pokerturnier und stellen sich in eine 100-Meter-Re-Entry-Schlange die sich durch das ganze Rio zieht und wundern sich, dass sie da zwei Stunden anstehen bis sie wieder (dann mit 20 BB Platz) nehmen können, anstatt sich gemütlich in den Flight vom nächsten Tag einzukaufen (so wie ich es nach meinem Bust-Out gemacht habe) – nein, da kommt man dafür lieber am nächsten Tag in der Früh und wundert sich, dass es „exakt so chaotisch ist wie am Vortag“ (Zitat von Twitter).

Auch wenn ich das Chaos vermeiden konnte, so ging leider bei beiden Versuchen nichts und auch bei meinem Lieblingsturnier im Wynn scheiterte ich glorreich. So ist 2019 tatsächlich das erste mal WSOP seit 2013 ohne Cash geworden – aber ich wollte ja eigentlich sowieso nicht fliegen. Jetzt brauche ich vom Pokern erst einmal eine lange Pause….

…Ups…. ich hab ja ganz übersehen, dass ich vor einem dreiviertel Jahr schon eine Ferienwohnung während der Poker-EM in Velden gebucht hatte, weil ich ja 2019 nicht nach Las Vegas fahre…

Stephan Tempel

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