Während wir also noch immer etwas euphorisiert vom Meet & Greet mit Slayer am Merchandise-Stand standen und darüber debattierten, welche Shirt-Größe denn bei den meist größer ausfallenden Ami-Größen die richtige für mich wäre (M ist in Europa bei mir schon  lange vorbei, in den USA meistens locker ausreichend) kamen wir mit unseren Nachbarn ins Gespräch: Deutsche Slayer-Fans aus dem schönen Schwabendländle, die auch extra in die Staaten geflogen waren um der Legende „Goodby“ zu sagen. Nach einem kurzen Austausch über diverse Konzerte ging es dann für Mami auf den Sitzplatz und für uns zu unseren Front-of-Stage-Plätzen direkt vor der Bühne, wo die erst Vorgruppe des Abends auftreten sollte: Ich gestehe, dass mir bei der Ankündigung der Bands für die letzten USA-Konzerte keine was sagte: Ok, Phil Anselmo ist ein ehemaliger Sänger von Pantera, der für einige Kontroversen durch diverse Auftritte gesorgt hat – hier sorgte er auf jeden Fall für guten Sound und gute Laune: Insgesamt acht Klassiker von Pantera wurden zum besten gegeben und die Leute machten begeistert mit:

Die MGM-Grand-Arena war – wie so oft bei Konzerten in den USA erlebt – schon zur ersten Band ordentlich gefüllt und die Leute gingen auch bei der ersten Vorband schon gut ab.

Als nächstes sollte Ministry folgen: die sind zwar schon fast so lange auf der Bühne wie ich alt bin (seit 1981), aber der Sound war so gar nicht unseres und darum verzogen wir uns schon nach wenigen Minuten wieder in den Hallen-Vorraum und lümmelten auf dem Boden herum, um unsere Energie für die letzten beiden Bands bzw. vor allem für Slayer aufzusparen.

 

„Sparen“ ist dann auch gleich das richtige Stichwort für die letzte Band vor dem Highlight des Abends: Primus. Diese Band ist für mich ein Phänomen: An mir komplett vorbei gegangen, gibt es die Band auch schon immerhin seit 1984. In den USA und das durchaus erfolgreich: ihre Musik beschreibt die Band selbst als PsychodelicPolka – und so hört sich das ganze auch an, garniert mit einem ziemlich verspielten Hintergrund auf der Videoleinwand. Mich hat der Sound einfach nur unfassbar genervt – ganz im Gegensatz zur restlichen Halle, wo die meisten Besucher das abfeierten. Ich bin mir sicher, dass sie – zumindest als Vorgruppe von Slayer – in jeder deutschen Halle nach kürzester Zeit von der Bühne gepfiffen worden wären (bestenfalls), aber dem Slayer-Konzertpublikum hier gefiel es, aber gut: hier ist ja auch Cannabis seit ein paar Jahren quasi legal und überall duftete es danach – das erklärt vielleicht so einiges.

Wir flüchteten wieder zu den Fressständen wo von dem Krach nicht soviel zu hören waren und pünktlich zum Ende von Primus ging es wieder in die Halle und schon waren wir in Reihe 2, rechtzeitig vor Slayer – das war ja einfach.

 

Von diesem Konzert habe ich selber gerade einmal 5 Fotos und ein Mini-Video gemacht: Fotos und Bilder gleichen sich auf dieser Tour ja dann doch zwangsläufig immer sehr und ich wollte das Konzert ungefiltert genießen – aber dafür habe ich auf Youtube ein komplettes Konzertvideo gefunden:

[vc_video link=“https://www.youtube.com/watch?v=5W1Zccr4gYg“ title=“Slayer Las Vegas Full Concert November 27th 2019″]

Slayer gewohnt solide-brachial, die Playlist wurde im Vergleich zu den Konzerten davor wieder umgestellt damit keine Langeweile aufkommt, Publikum in den USA gewohnt fanatisch und textsicher – die Slayer-Konzerte in den USA machen einfach jede Menge Spaß.

Persönliches Highlight nach dem Meet & Greet an diesem Abend war sicherlich, wie ich das Plektron von Kerry King mit der linken Hand direkt fing, als hätte er mir einen Baseball direkt in den Fanghandschuh geworfen und das in einer tobenden Masse, die in dem Moment eher einem überfüllten Piranha-Becken glich als einer Konzerthalle – Glück muss man haben.

Wir holten nach dem Konzert unsere Mutter von den Sitzplätzen und verbrachten die letzte Nacht – zum Glück – im LinQ-Hotel in Las Vegas, bevor es am nächsten Tag durch einen Schneesturm – kein Witz – und durch das daraus resultierende Verkehrschaos nach Los Angeles ging. Aber das ist einen eigenen Artikel wert – nämlich diesen hier:

https://bunte-ansichten.de/schnee-sturm-in-der-mojave-wueste-in-kalifornien/

Stephan Tempel

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