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Liebe Partytouristen, die ihr seit wenigen Jahren die Heavy-Metal-Festivals dieser Welt für euch entdeckt habt,

mal ganz ehrlich: Was läuft da eigentlich falsch bei euch? Als Kinder keine Aufmerksamkeit bekommen?

Wenn ich – spießig und oldschool wie ich nun einmal bin! – auf ein Heavy-Metal-Festival fahre, will ich Sonne tanken, Spaß haben und HEAVY-METAL hören! Mit viel gutem Willen könnte sich mein musikalischer „Bedarf“ noch auf HardRock runterhandeln lassen, aber damit endet meine Comfort-Zone auch schon! Ich habe keinen Bock, mir 3 Tage nonstop die Techno-Schlümpfe und den Soundtrack von Pippi Langstrumpf in der Dauerschleife zu geben, nur weil irgendwelche Spaßvögel sich auf die genervten Reaktionen der anderen einen schütteln wollen. Das hat mich vor 20 Jahren gelangweilt, ich konnte vor 10 Jahren nicht darüber lachen und inzwischen geht es mir nur noch auf den Sack! Was vermutlich daran liegt, dass es vor 20 Jahren noch ein paar Einzelne waren, heute sind es Horden!

Es ist jedes Mal das Gleiche: 30.000 feierwütige Metaller haben (unspektakulären) Spaß, die Medien werden darauf aufmerksam und picken sich für ihre Reportagen (?) die 100 größten Spacken raus, damit die ganze Welt denkt, dass sich in dieser musikalischen Ecke nur grenzdebile Vollhonks tummeln!

Da man sein langweiliges Dasein zwischen einer Wohnung im „IKEA-Musterstil“, einem miesen Job unter der Tyrannei eines ständig mies gelaunten Chefs (Anm. d. Red.: Alle Mitarbeiter des Tempels, die an dieser Stelle schmunzeln oder kommentieren, putzen Samstag Abend die Kundentoilette mit der Zahnbürste!) und unter der Fuchtel einer chronisch unterfickten Dorfpomeranze mit Bausparer irgendwie erträglich gestalten muss, fahren wir halt eben einmal im Jahr zu Metallers und lassen mal so ganz anonym, im Stil eines Junggesellenabschieds, richtig die Sau raus.

… was an sich nicht weiter schlimm ist, irgendwer muss ja die Deppenquote erfüllen. Aber es nimmt inzwischen einfach Überhand! Diesen Tod ist das Wacken Open Air bei mir vor Jahren schon gestorben (*erster Besuch zu Zeiten, als das Ticket noch 82 DM gekostet hat bis ca. 2008), die 70.000-TonsOfMetal haben diese Entwicklung in kürzester Zeit durchlaufen und jetzt ist halt langsam das SummerBreeze dran (*erster Besuch 2002 in Abtsgmünd bis – mit Pausen – 2017).

Auch wenn ihr euch für aberwitzig, innovativ und originell haltet, wenn ihr

– in peinlichen Verkleidungen (vorzugsweise Einhörner, Weihnachtsmänner, Kerle in Frauenkostümen, Superhelden) rumrennt,

– dämliche, auf Getränkekartons geschriebene, Schilder mit „Kusshaltestelle“, „Ficke für Bier“ oder „Free Hug [mit Pfeil Richtung Hosenlatz]“ hochhaltet,

– euch mitten in den Weg setzt, und 3 Tage nonstop den vorbeilaufenden Konzertbesuchern „witzige“ Sprüche hinterherruft anstatt eure dämlichen Popperärsche mal zu nem Gig zu bewegen,

– auf dem Campingplatz 3 Tage in der Endlosschleife Dancefloor, Kinderlieder, Die Spastelruther Katzen und deutschen HipHop aufdreht,

– mit lauter Partytröten bewaffnet in der großen Gruppe die Mainstage nonstop terrorisiert,

auch wenn euch das alles unfassbar lustig und einfallsreich vorkommen mag: Ihr seid es nicht! Ihr benehmt euch einfach nur dumm, peinlich und seid bei der breiten Masse an Festivalbesuchern offensichtlich unwillkommen!

Seid doch einfach so gut und sucht euch nen anderen Spielplatz; Fliegt nach Malle oder Llorett, feiert Junggesellenabschied in Kölle – whatever, aber hört halt bitte einach auf anderen Leuten, die nen Haufen Zeit, Geld und Weg investiert haben, aus einem Musikfestival ein Kasperltheater zu machen.

Danke für die geschätzte Aufmerksamkeit, maybe C some of U next year!

PS: Bevor nun gleich wieder der erste Schlauberger mit „Leben und Leben lassen!“ oder „Hast du keine anderen Probleme?!“ angeschissen kommt: Ich bin keine Spaßbremse! Ich bin auch nicht empfindlich! Aber es muss doch in Dreiteufelsnamen verdammt nochmal möglich sein, auf einem Festival Spaß zu haben, ohne dabei alle anderen Gäste zu stressen oder ihnen konsequent und mit voller Absicht auf den Wecker zu gehen?! Vielleicht werde ich auch einfach nur alt…

Thomas Fechner

PS: Der Beitrag bekam auf Facebook über 2900 likes und wurde über 650 mal geteilt. Scheint doch einigen aus dem Herzen zu sprechen

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