…ist mir da neulich im Zeitschriftenkiosk in meine Hände gefallen: wenn man die üblichen Vorlagenhefte und die, die gegen Geld Studioberichte abdrucken mal außer acht lässt, waren es in dem Fall drei Magazine, die mir kaufenswert erschienen:

Für die ganz lesefaulen ist eine kleine Zusammenfassung ganz am Ende des Textes – aber ganz lesefaule sind vermutlich auch beim Bildchen-liken auf Instagram besser aufgehoben 😉 

1. Der Klassiker: Das Tätowiermagazin, Ausgabe 261, November 2017, 5,95 Euro, 132 Seiten

Für mich aus mehreren Gründen eine unabdingbare Pflichtlektüre: Erstens, weil das Tätowiermagazin als erstes deutschsprachiges Tattoomagazin halt einfach der Klassiker schlechthin ist – hab ich ja erst ausführlich auf der Tempel-Seite zum Nachwuchscontest darüber schwadroniert. Der Nachwuchscontest wäre für mich dann auch gleich DER Grund schlechthin es zu kaufen – weil unser Franky zu den letzten drei dort gehört. Darüber wird natürlich ebenso berichtet wie über z.B. die „Grüße aus Tätowierungen“-Veranstaltung in Berlin, die Grenzerfahrungen bei Suspensions, das Monster-Ink-Fest und die Tattooconvention Aachen, dazu werden natürlich noch diverse Tätowierer und Studios vorgestellt und es gibt eine ausführliche Erklärung zum Thema Tattoo-After-Care – Folie vs Suprasorb vs Wickelunterlage, die dort aber Dry-Loc-Pads genannt werden. Viele, viele Bilder von hochklassigen Tätowierungen dürfen natürlich ebensowenig fehlen wie die „Gurke des Monats“.

Last but not least erklärt Chefredakteur und für viele „DAS“ Gesicht des Tätowiermagazins, Dirk-Boris Rödel warum er nach nun bald 18 Jahren nach neuen Aufgaben strebt – insgesamt bietet das Heft einige Stunden unterhaltsamen und interessanten Lesestoff. Es kann nur ein Fazit geben: kaufen.

2. Tattoo Kulture Magazine, Ausgabe 23, November/Dezember 2017, 6,90 Euro, 100 Seiten

Vorweg: Ich mag das Tattoo Kulture Magazin und es steht für mich auch nicht in Konkurrenz zum Tätowiermagazin, sondern ich betrachte es als Ergänzung: Auch wenn es ein paar inhaltliche Überschneidungen (neben dem Thema „Tattoos“….) z.B. zum Tätowiermagazin gibt (Berichte über „Grüße aus Tätowierungen“ oder die Kaiserstadt Tattoo Expo Aachen), so ist doch immer noch viel erfrischend neues drinnen: Man findet darin noch einige Berichte von einigen Tattooconventions mehr, einen Nachruf auf den legendären Fineline-Ralf, dazu viele Vorstellungen von Tätowierern, die eher auf die Haltbarkeit von Tätowierungen achten als auf ihr Facebook- und ihr Instagram-Profil mit den perfekt bearbeiteten, natürlich frischen Tätowierungen – passend dazu auch die Kolumne von Andy Schmidt, der sich über den Ausbildung-/Studioeröffnungswahn sehr gute Gedanken gemacht und die gewohnt eloquent zu Papier gebracht hat. Natürlich findet man noch Conventiontermine und wann welcher Gasttätowierer wo ist – und das Heft ist alle zwei Monate seine knapp 7,- Euro locker wert. Auch hier gibt es nur ein Fazit: kaufen.

3. Ink Society, Ausgabe 1, Oktober/November/Dezember 2017, 9,50 Euro, 196 Seiten

Hier schäme ich mich fast dass ich erst so spät auf dieses Heft gestoßen bin, einen guten Monat nachdem es erschienen ist – aber in meinem Zeitschriftenladen hatte ich es nach der Veröffentlichung nicht entdeckt und dann hab ich´s auch wieder vergessen…

Jetzt aber: Ich bin ehrlich gesagt immer noch ein bißchen fassungslos: in Zeiten in denen (fast) alle Printmedien durchwegs sinkende Auflagenzahlen haben, alle über Einbrüche bei den Werbeeinnahmen jammern und das Medium „Tattoomagazin“ dank Facebook und Instagram für Kunden und Tätowierer bei weitem nicht mehr so wichtig ist wie noch vor ein paar Jahren, bringt jemand ein neues Tattoo-Magazin auf den Markt und schreibt dazu noch im Vorwort, dass er das Geld lieber dafür hergenommen hat anstatt sich eine Eigentumswohnung zu kaufen – und wer das Heft in die Hand nimmt, der glaubt das sofort: 196 fette Seiten in dicker Premium-Papier-Qualität, kaum Werbung, dafür massig interessante Reportagen, Bilder und Vorstellungen. Convention-Berichte etc. fehlen gänzlich, darum seid ihr auch nicht Monate hinterher wenn ihr dieses Heft so wie ich erst mit einem Monat Verspätung kauft – es erscheint ohnehin „nur“ alle drei Monate, hat aber einige Besonderheiten wie z.B. jeweils 20 Seiten Special für die Schweiz und Österreich.

Hier hat jemand neben viel Kohle erkennbar viel Herzblut in das Magazin gesteckt, das alleine schon durch seine Erscheinungsweise nicht in Konkurrenz zu den anderen Magazinen steht, sondern einzigartig ist: ich bin immer noch ganz begeistert und kann nur eine fette Kaufempfehlung aussprechen.

Wie oben angekündigt die ultra-kurz-zusammenfassung zu den drei Magazinen: kaufen! kaufen! kaufen!

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