Die erste Ausgabe des Heftes wusste mich durch die Bank zu begeistern (nachzulesen hier https://bunte-ansichten.de/reichlich-lesestoff-rund-um-die-bunte-haut/), rund vier Monate nachdem ich das erste mal mit dem Heft in Berührung gekommen bin und somit fünf Monate nach dem das Heft zum ersten mal erschienen ist, habe ich mir am Ostbahnhof die Nummer zwei geholt – wobei wir gleich beim größten Problem des Heftes wären: Es ist einfach schwer zu bekommen. Wo das Heft bezogen werden kann, findet ihr zum Schluß dieser Review.
Das zweite Problem dieses noch jungen Tätowiermagazines dürfte der Preis sein: 9,50 Euro ist einfach eine Ansage, vor allem wenn alle Magazine die daneben verkauft werden deutlich günstiger sind – aber vorweg: Ink Society ist sein Geld wert: 164 fette Seiten, schweres Papier, kaum Werbung enthalten. Da können die anderen bei weitem nicht mithalten.
Da ist es auch locker zu verschmerzen, dass ein paar sehr schön klingende Ankündigungen aus Heft Nummer eins leider nicht in die Tat umgesetzt wurden: Ab Ausgabe zwei sollte es eine eigene Österreich- und eine eigene Schweiz-Ausgabe geben – und in der Deutschland-Ausgabe ein Städte oder Regionen-Special. „Wie soll das denn bitte funktionieren bzw. finanziert werden“ war mein zweiter Gedanke nach dem ersten Gedanken „geile Sache“ – und leider funktioniert es scheinbar (noch) nicht – macht aber nichts:
Heft zwei punktet mit anderen Geschichten: äußerst interessant die Story über Tätowierer Mario Barth (nein, nicht der Komiker)und seinen Werdegang – da ist man halt mal eben früher ein paar hundert Kilometer gefahren, weil es irgendwo jemanden gab der eine von seinen zwei Tattoomaschinen verkauft hat – oder eine Gewerbeanmeldung für das erste Tattoostudio überhaupt in Österreich dauerte schlappe drei Monate, weil es so etwas davor noch nie gab. Heute ist Mario ja nicht zuletzt durch die Tattoofarbe „Intenze“ – ja, das ist sein Label – jedem Tätowierer ein Begriff und ich selber war schon oft staunend in seinen beiden Tattoopalästen in Las Vegas oder zweimal auf seiner „Biggest Tattoo Show on Earth“ dort – was Mario Barth geschaffen hat ist einfach nur phänomenal und zudem interessant aber auch unterhaltsam zum nachlesen.
Ansonsten liegt der Schwerpunkt bei Ink Society zwei logischerweise bei Tätowierern, aber auch auf Kunden und die Geschichte hinter den Tätowierungen – aber auch jede Menge Hintergrundstories rund um die Tattooszene.
Für mich als Münchner besonders schön: die Fotostrecken rund um den Münchner Tätowierer Julian „Corpsepainter“ Siebert: Auf 19 Seiten werden Julian und seine Kunden ausführlich porträtiert und später gibt es noch einmal acht Seiten, auf denen Julian „sein“ München zeigt. Das ganze macht Spaß zum lesen und wenn die einzigen Kritikpunkte sind, dass ein „Knödel“ als „Kloß“ bezeichnet oder die Pose der Bavaria als „Siegerpose“ interpretiert wird, dann weiß man eigentlich dass es nicht wirklich etwas zum meckern gibt – sehr schöne Story über einen von mir äußerst geschätzten Tätowierer.
Einziger wirklicher Kritikpunkt: bei „die Zukunft der Tattoo Conventions“ wäre mehr gegangen, der Artikel wirkt irgendwie unfertig. Ist eher eine äußerst kurze Zustandsbeschreibung als ein Ausblick in die Zukunft. Das ganze schmälert aber den durchwegs guten Gesamteindruck von Heft 2 in keinster Weise und wie schon bei Ink Society 1 gibt es von mir eine fette Kaufempfehlung.
Wo gibt es das Heft?
Zum einen findet ihr eine Liste der Verkaufsstellen bei www.mykiosk.com – diese ist allerdings nicht vollständig, z.B. der Münchner Ostbahnhof war dort nicht enhtalten. Wer nicht laufen will kann es auch bei https://www.daaly.de/ bestellen – Versandkostenfrei.