Das war eigentlich das Konzert von diesem Trip auf das ich mich nicht so sehr gefreut hatte, denn wir hatten online nur noch Sitzplätze bekommen und irgendwie hatte ich im Vorfeld höhere Erwartungen an das katalanische Publikum in Barcelona als an die Madrilenen – ich kann an dieser Stelle schon verraten: ich hatte mich ordentlich getäuscht:

Bilder vom Sightseeing in Madrid vor dem Konzert und einen kurzen Bericht dazu findet ihr hier.

Für knapp 10,- Euro ging es via Uber von unserer Ferienwohnung zur Konzerthalle, relativ spät auf acht Uhr erst, weil wir ja zum einen das Sightseeing-Programm noch zu absolvieren hatten und zum anderen nicht schon komplett zerstört von den drei Vorbands und dem Tag dann bei Slayer nur unser Bett herbeisehenen wollten: Obituary verpassten wir leider ganz, von Anthrax hörten wir nur als wir die Halle betraten die letzten Klänge und enterten den Palacio Vistalegre gerade zur Pause, als viele von den Tribünen zum Rauchen, Toilette oder Getränke holen strömten.

Die Halle war Rund, die Arena schon komplett überfüllt und auf den Rängen freie Sitzplatzwahl und schon chaotische Zustände, weil größere Gruppen – ab zwei Personen – schon keine zusammenhängenden Plätze mehr bekamen. Ich weiß nicht genau wie es ging, ich vermute stark dass die Inhaber der freien Plätze die wir erspähten erst kurz zuvor – wie so viele – über die Absperrung in die Arena hüpften, aber exakt in der untersten Reihe, genau gegenüber der Bühne fanden wir unsere Plätze – und gaben diese auch den restlichen Abend nicht mehr her:

Lamb of God ließen wir dann über uns ergehen – den Sound find ich geil, der „Gesang“ geht da halt gar nicht – ehe nach einer minimalen Aufbaupause der Hauptakt kommen sollte: Der Grund dieser Reise, die letzten Klänge der für mich ganz klar besten, härtesten & kompomißlosesten Band der Welt: Slayer. Oftmals hat man ja hohe Erwartungen an einen Abend und wird dann um so bitterer enttäuscht, so ging es uns ja 2003 mit Slayer in Wacken (da hatten die massive Soundprobleme, Stimmung und Show waren entsprechend) oder 2004 in München, als das Konzert wegen der Stimme von Tom Araya abgebrochen werden musste und keiner wusste, warum die jetzt genau von der Bühne gingen.

Rund 15 Jahre später marschieren die Jungs ja alle auf die 60 Jahre zu – wobei sechzig ja grundsätzlich eine sehr gute Zahl ist – es versprach also spannend zu werden:

(Hinweis an dieser Stelle: die verlinkten Youtube-Videos sind nicht von mir – ich bevorzuge es, Konzerte live zu erleben)

Beim Intro „Delusions of Saviour“ vom Repentless-Album waren dann schon einmal die ersten Zweifel beseitigt: der Sound versprach gut zu werden und das Adrenalin stieg… die Slayer-Logos am Vorhang projeziert, im Hintergrund die brennenden Slayer-Logos und überhaupt viel Feuer… und als dann der Vorhang fiel und Slayer mit Repentless loslegte, gab es kein halten mehr: gigantischer Sound, gigantisches Publikum, perfekte Location – ich habe diesen Artikel absichtlich mit ein paar Tagen Verzögerung geschrieben, aber ich bleibe auch mit etwas Abstand dabei: eines der besten Konzerte – wenn nicht sogar das beste überhaupt – in meinem ganzen Leben.

[vc_video link=“https://www.youtube.com/watch?v=taDhJJW-OVw“ title=“Slayer Intro & Repentless Madrid 2018″]

Ich werde jetzt hier nicht das ganze Konzert verlinken, aber zwei Lieder sind alleine schon wegen der Bühnenshow beeindruckend bzw. weil es einfach Klassiker sind. Da wäre zum einen das Intro von meinem Lieblings-Live-Slayer-Album „Decade of Aggression„:

[vc_video link=“https://www.youtube.com/watch?v=XDDnpOSDCek“ title=“Slayer – Hell Awaits – 2018 Madrid“]

Natürlich darf auch der Klassiker nicht fehlen: Wenn der Pizzabote dreimal klopft, denkt man automatisch an eines der bekanntesten Slayer-Lieder: Raining Blood!

[vc_video link=“https://www.youtube.com/watch?v=cVdyReelDXI“ title=“Slayer Madrid 2018 – Raining Blood“]

Die komplette Setlist findet ihr hier:

Slayer-Madrid-2018

Wer mich kennt, weiß dass ich ja kein großer Fan davon bin ganze Konzerte durch ein Handy zu verfolgen, ich filme maximal immer kurze Sequenzen – mehr dazu mal in einem extra Artikel – aber trotzdem bin ich (etwas schizophren) froh darüber, wenn ich mir hinterher das eine oder andere Highlight auf Youtube nochmal reinziehen kann – auch wenn ein kleines Video weder Sound noch Atmosphäre rüberbringen kann, so bekomme ich auch jetzt noch Gänsehaut wenn ich die Videos vom Konzert auf Youtube durchlaufen lasse.

19 Lieder Vollgas, ein gigantisches Best-Of von einer Band die richtig Bock hatte, um nach „Angel of Death“ noch minutenlang einfach auf der Bühne zu stehen, den Applaus der Menge zu genießen und sich zu verabschieden – so zumindest mein Eindruck.

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Überglücklich & voll mit Dopamin ging es nach einem kurzen Fußmarsch via Taxi zurück in die Ferienwohnung – schließlich sollte es ja am nächsten Tag zum nächsten Slayer-Konzert nach Barcelona gehen… aber der Bericht folgt dann erst die Tage.

Stephan Tempel

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