Corona-Lockdown. Weiter wie bisher ist keine Lösung.
Was bei der heutigen Bund-Länder-Beratung herauskommt bezüglich Corona, Lockdown und möglichen Lockerungen herauskommt, ist doch im Endeffekt jedem schon davor bewusst.
„Die Zahlen entwickeln sich erfreulich, aber für Lockerungen ist es noch zu früh. Wir müssen noch etwas durchhalten“. Viele Bürger werden das ähnlich sehen und Verständnis dafür haben. Anderen dürfte die Nachricht an den Rand eines Nervenzusammenbruchs treiben.
Ein halbes Jahr geschlossen
Seit Anfang November verharren wir im Corona bedingten Lockdown. Dieser wurde im November noch vielfach als „Lockdown-Light“ bezeichnet. Für Betroffene klang dies schon damals äußerst zynisch.
November – Dezember – Januar, das sind mittlerweile drei Monate. Nachdem wir den Februar noch sicher mit drauf packen dürfen, sind wir dann bei vier Monaten. Vier Monate, in denen es von Woche zu Woche heißt „nur noch ein bißchen“. Methoden, mit denen man normalerweise ein kleines Kind dazu bringt, noch ein paar Meter zu laufen wenn es das quengeln anfängt.
Nur den November, damit wir Weihnachten wie gewohnt feiern können. Ok, den Dezember noch – damit wir Weihnachten wie gewohnt feiern können. Weihnachten mussten viele am Heilig Abend dann fluchtartig ihre Familien verlassen. Wären sie nach 21 Uhr daheim gewesen, dann wäre das ein teures Vergnügen geworden. Das war dann wohl das versprochene „Weihnachten wie gewohnt“. Welches im Übrigen auch schon wieder über 6 Wochen zurück liegt.
Sechs Wochen ist eine lange Zeit. Sechs Monate sind noch länger. Das ist der Zeitraum, den viele aus meinem Berufszweig seit Beginn Corona ohne Einkommen sind. Fast der gesamte Zeitraum davon fiel auf die Winterzeit. Die jetzigen vier Monate am Stück. Von Woche zu Woche hören wir „nur noch ein bißchen durchhalten“. Wir sind aber keine kleinen Kinder.
Verständnis und Durchhalten? Das fordert sich leicht, wenn man selbst nicht betroffen ist
Wenn man bei vollen Bezügen im (Großraum-)Büro oder einer Fabrik arbeiten darf, dann fordert sich Verständnis leicht. Eingefordert wird es von denen, die kein Einkommen haben, oder seit Monaten ihre Kinder daheim schulen und bespaßen „dürfen“. Im Winter, wo fast alle Einrichtungen zur Unterhaltung geschlossen sind.
Konzepte? Fehlanzeige
Konzepte, mit denen eine Öffnung von Teilbereichen des öffentlichen Lebens möglich wären, liegen bis heute größtenteils nicht vor. Das ist ein Jahr nach Ausbruck der Corona-Pandemie der eigentliche Skandal. Das haben ich schon öfter bemängelt.
Wie wäre es mit einem wirklich radikalen Lockdown?
Ein wirklich radikaler Lockdown sollte her. Alles dicht machen, was nicht zwingend überlebensnotwendig ist. Büros schließen. Behörden schließen. Produktionen schließen. Radikal alles für einen Monat schließen, verbunden mit einer radikalen Ausgangssperre. Das Virus wäre deutlich schneller im Griff. Die, die Solidarität fordern könnten sich vielleicht etwas besser in die Lage von betroffenen versetzen. Wir, die bald ein halbes Jahr ohne Beschäftigung sind, hätten die Chance auf unser altes Leben im Frühling zurück.
Anstatt wie ein kleines Kind von Woche zu Woche vertröstet zu werden
Geschehen wird das nicht. Das Verständnis der Nicht-Betroffenen für ihre ineffektiven Maßnahmen ist ihnen Gewiss. Der Rest – mei, der muss halt noch „etwas durchhalten“.