Hans Klok. Zum ersten mal in Berührung gekommen bin ich mit ihm vor über 10 Jahren in Las Vegas, als er in Überlebensgröße dort – zusammen mit Pamela Anderson – auf einem Hotel am Las Vegas-Strip angekündigt wurde. Er galt und gilt als der schnellste Magier aller Zeiten und hat diverse Einträge im Guinessbuch der Rekorde. Im Herbst 2017 wurde er dann für April 2018 in München angekündigt – ein ideales Weihnachtsgeschenk für die Familie – so dachten wohl viele und darum wurde das Deutsche Theater in München von Hans Klok für den Zeitraum 10.04 – 15.04 gebucht – am Wochenende sogar mit zwei Vorstellungen täglich.

Magier haben es in 2018 schwer: jeder Trick wurde irgendwie schon einmal im Fernsehen gezeigt und das Internet ist natürlich auch voll davon und überhaupt: es gibt doch viel zu viel Unterhaltung, die Leute sind übersättigt: darum packt Hans Klok den Abend in eine Geschichte, in der er sich in einem verwunschenen Schloß auf die Suche nach einem Buch begibt. Wem das nicht genügt: Zumindest für die ersten beiden Auftritte wurde seine ehemalige Las-Vegas-Partnerin Pamela Anderson aus dem Hut gezaubert – und die von mir gekauften Tickets waren für die zweite Vorstellung. Passend zu Las Vegas: Jackpot!

Er kündigt sich selber an mit „ich sehe aus wie Linda de Mol und klinge wie Rudi Carell“ – Humor hat er und es stimmt ja auch.

Dann geht es Schlag auf Schlag: aus einer winzigen Kiste steigen viel zu viele Artisten, überwiegend junge hübsche Frauen. Menschen werden zersägt und wieder zusammengesetzt, Tische und Glühbirnen fliegen durch die Luft, ein Sakko aus dem Publikum erscheint auf einmal am Körper einer zuvor gefesselten Frau – Hans Klok ist schnell und sehr, sehr gut. Er selbst gönnt sich immer wieder kleine Verschnaufpausen, in denen das Publikum aber hervorragend unterhalten wird: sei es durch das Duo La Vision (welches mich selber stark an den Cirque Du Soleil erinnert hat), Yulia Rasshivkina oder durch die Schlangenfrau Jordan McKnight (auch aus Las Vegas, auch nicht zum ersten mal in München) – alle Auftritte an diesem Abend sind durch die Bank sehr, sehr gut.

Ein Auftritt kommt vielleicht etwas zu kurz, vor allem wenn man bedenkt wie groß er angekündigt wurde: Pamela Anderson. Diese wird einmal kurz auf die Bühne gezaubert, sagt nett Hallo, wird von Hans Klok zum Shoppingverhalten befragt und verschwindet danach wieder. Er selbst kommentiert das mit „soviel Geld für so wenig Zeit“ – und das trifft für Pamela Anderson wirklich zu. Nicht aber für den Auftritt von Hans Klok und den anderen Künstlern – der war sein Geld wirklich wert. Meiner Meinung nach eine Empfehlung, noch bis Sonntag im Deutschen Theater in München.

Nachtrag:

Was man auf jeden Fall noch kritisch betrachten darf, ist der heutige Aufmacher der Münchner tz: „Pam verzaubert München – Auftritte im Deutschen Theater“ – und das nach einem 30-Sekunden-Auftritt. Wenn ich mir deswegen die tz geholt hätte, wäre ich wohl mehr als enttäuscht.

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